Ein lang ersehnter Lebenstraum
Viele Jahre habe ich davon geträumt, eines Tages mit meinem eigenen Schiff die Karbik und den Rest der Welt zu erkunden.
Bei meiner ersten Reise in die Karibik in 2008 (damals Kuba) hatte es mich erwischt und der Traum vom Leben in den Tropen war geboren. Dann folgte wenige Jahre danach die Auswanderung nach Curacao. Ich bekam weitere Möglichkeiten andere Inseln kennen zu lernen und es ergab sich ein Segeltörn in den Britischen Jungferninseln.
Das Leben auf Curacao nahm langsam seine Form an, als dann Lebensereignissen massive Änderungen mit sich brachten. Eine etwas turbulente Zeit wirbelte so einiges durcheinander, aber es ergab sich, dass ich für 2 Wochen nach Panama reisen konnte und die San Blas Inseln erkunden durfte.
Dazu kamen Gelegenheiten Schiffe von anderen Eigentümern zu überführen, mal von Curacao nach St. Martin, dann mal die andere Richtung. Dann kam die Gelegenheit eine Yacht von Grenada nach Martinique zu bringen, wo ich dann weitere Inseln flüchtig sehen konnte.
In dieser Zeit hatte ich den Entschluss gefasst, mir ein eigenes Schiff zu beschaffen und mir all die wunderschönen Inseln anzusehen, bei meinem eigenen Tempo und ohne Termin druck.
Ich recherchierte und machte Pläne, Kalkulationen und begann Informationen zu sammeln und zu überlegen, wie ich diesen Traum realisieren könnte.
Ich habe darauf hin gearbeitet und gespart, allerdings wurde dieser Plan in 2020 mit den einhergehenden Lockdowns völlig zerstört. Mein Unternehmen auf Curacao hatte einen ordentlichen Schlag erlitten und rückte diesen Traum in die Ferne.
Mein Plan ging nicht mehr auf, meinen finanzielles Polster hatte einen Schlag erlitten und es war eher Kapital für die Firma nötig, als das ich etwas davon hatte.
Die illegalen Machtübergriffen gewisser Organisation und die Korruption der Regierungen nahm mir meinen letzten Tropfen an Vertrauen and die Politmarionetten und so stand für mich klar, dass ich mich nicht weiter binden werde an ein Unternehmen und schon gar nicht mein Kapital in etwas investieren wo die Regierungen zu viel Macht haben, einem in den Ruin zu stürzen.
Auch wenn dieses Thema schon ein paar Jahre zu rück liegt, vergessen werde ich das niemals, bis die entsprechenden Menschen von der Bildfläche verschwinden und es entsprechenden Schadensersatz gibt. Bis dahin gibt es keine Diskussion und mögen diese Kriminellen alle ihren entsprechenden Lohn eines Tags erhalten.
Nun zurück zum Thema. Ich habe nach langem Überlegen beschlossen meinen Firma zu verkaufen. Hatte dies über eine Zeitlang versucht und es gab einige Interessenten, sogar aus dem Bekanntenkreis auf Curacao, was sich aber alles nur als dummes Geschwätz herausgestellt hatte. Einige Monate später konnte ich die Firma dann aber an einen Einheimischen auf Curacao verkaufen.
Mit dem Kapital vom Erlös der Fima habe ich mich dann auf die Suche nach Schiffen auf die Suche begeben. Auch wenn ich den Markt schon eine Zeitlang beobachtet hatte, wirklich aktiv werden konnte ich nicht, solange ich auf Curacao an meine Firma gebunden war.
Februar 2025 wurde es dann konkret und ich hatte das Geld auf meinem Konto.
Ein boot hatte ich unter Beobachtung für bereits einige Monate, welches sich auf der Nachbarinsel Bonaire befand.
Das Schiff war eine Jeanneau Gin Fizz – 40 Fuss, Jahrgang 1981. Laut Auskunft des Verkäufers war das Schiff in einem sehr guten Zustand und bereit direkt in See zu stechen. Die Fotos sahen ganz gut aus, waren nur leider absolut nicht aktuell. Dass das nie so stimmt war auch mir klar, und jeder verzweifelte Verkäufer wird einem das Blaue vom Himmel erzählen, auch wenn es nichts mit der Realität zu tun hat.
Ich packte meinen Koffer und flog nach Bonaire um mir das Schiff anzusehen. Der Startpreis lag bei $25.000 was für dieses Schiff etwas sehr überteuert war.
Einen Gutachter gibt es auf Bonaire nicht, und einen aus Curacao einfliegen zu lassen kostet recht viel Geld. Der Eigentümer war aber einverstanden, dass ich mir selbst so viel Zeit nehmen kann und alles anschauen, wie ich möchte. Das hatte ich dann auch getan. 3 Tage habe ich das Schiff untersucht und eine ganze Liste an Mengel entdeckt.
Klar, es ist ein älteres Boot und es ist zu erwaten, dass einiges nicht mehr so frisch ist. Aber bei den von mir entdeckten Fehlern ging es um kritische Dinge und das Schiff war sehr weit entfernt vom “Fertig in See zu stechen”. Man könnte eher sagen, es wäre fahrlässig mit dem Schiff, alles was weiter ist als Curacao, anzusteuern.
Angekommen in Bonaire, ging es aufs Schiff und die Inspektion begann. Es entpuppte sich ein Problem nach den anderen und irgendwie hatte man den Eindruck dass bei diesem Schiff überhaupt nichts funktionsfähig war. Selbst die Klarfolie der Sprayhood (auf dem Foto noch klar) war total vergilbt und man konnte gar nichts durchsehen.
Was auch immer ich untersuchte wollte nicht funktionieren. Nur der Motor lief, allerdings waren entweder die Anzeigen, Indikatoren oder Sensoren, oder anderes defekt. Der Motor war nach 30 min Lauzeit noch immer nicht bei Betriebtemperatur.
Das Vorsegel war nicht mal angebracht. Als ich es dann auspackte um für den Test dran zu machen, stellte sich heraus wieso es nicht dran war… es war förmlich am zerfallen und die Fäden rissen bei kleinster Berührung.
Damit war es für mich dann aber erledigt, ich wollte das Schiff nicht mehr. Der Eigentümer war bereit es für $10.000 abzugeben, aber nachdem so der ein und andere Mangel auftauchte, und zumal alles nicht mehr so frisch wie auf den Bildern aussah, war meine Lust auf dieses Boot vergangen.
Ein wenig frustriert saß ich dann in meinem Hotelzimmer und suchte nach einem Rückflug nach Curacao. Alle Flüge waren für die nächsten 3 Tage ausgebucht und so steckte ich auf Bonaire fest. Ich mietete mir einen Roller und dachte mir, wenigstens die Zeit dann etwas zu nutzen und die Insel Bonaire etwas zu erkunden. Immer nur beim Hotel zu sein, ist nicht so meins.
Bei meiner Entdeckungstour fuhr ich bei der kleinen Bootswerft vorbei und hatte spontan einen Gedanken da mal reinzufahren und mal zu sehen ob es vielleicht andere Boote zu verkaufen gibt.
Der Betreiber zeigte mir ein altes klassischen Schiff, wunderschöne Linien und ein echter Hingucker, aber es wäre extrem viel Arbeit nötig dieses Schiff wieder seetauglich zu bekommen. Auch wenn der Preis wirklich sehr reizend war, aber mein Traum war eigentlich vom Segeln und Inseln besuchen, und nicht viele Monate mit Restauration beschäftigt zu sein – zumal das wohl auch mein Budget gesprengt hätte.
Während wir aber noch redeten, meinte der Werftbetreiber er hätte da noch ein anderes Boot, was er mir zeigen möchte – es war jedoch an einem privatpier angelegt und wir müssten dorthin fahren.
Nun, ich hatte ein wenig Zeit und meinte, es wäre von meiner Seite kein Problem. Kurz darauf waren wir auf dem Boot und es sah sehr traurig aus. Alles total verstaubt und etwas vernachlässigt. Aber die Linien gefielen mir und das Layout innen fand ich recht praktisch. Es gab dann noch innen einige Schäden durch Wasserlecks verursacht und da das Boot etwas länger unbeaufsichtigt vor sich hindümpelte waren einige Dinge etwas heruntergekommen.
Dennoch sah ich sehr viel Potential, auch wenn bei diesem Schiff viele Dinge nicht funktionierten und selbst der Motor war im Tiefschlaf und wollte nicht starten.
Nachdem ich das Boot gesehen hatte, ging es wieder zurück zur Werft und ich fuhr zurück zum Hotel – es wurde langsam Abend.
Am nächten Morgen ging dann mein Flug zurück nach Curacao und so hatte ich keine weitere Gelegenheit alles so intensiv wie beim ersten Boot anzusehen. Hinzu kam dass der Preis für den zustand doch etwas hoch war.
Zurück auf Curacao, ging meine Suche weiter und ich hatte noch das ein oder andere Boot entdeckt, aber alles hatte sich als dubiose Anzeigen herausgestellt. Bei den meisten hat es schon beim Kontakt gehapert, bei andere kamen dann so nebenbei interessante Dinge heraus was mich direkt dazu bewogen, nicht mal hinzufliegen und mir das Geld zu sparen.
Zwischenzeitlich kam es zu Presiverhandlungen bezüglich des Bootes in Bonaire. Nach einigem hin und her, war der Preis doch etwas interessant geworden und so hatte ich mein letztes Gegenangebot abgegeben worauf der Eigentümer dann einging und es so zum Kauf kam.
Einerseits etwas leichtsinnig, auf der anderen Seite konnte man bei dem Preis nicht so sehr viel falsch machen. Das Schiff war definitiv nicht in dem Zustand um weitere Strecken zu Segeln, aber bis nach Curacao sah ich kein Problem und so dachte ich mir, selbst wenn ich das Schiff nach Curacao bringe und dann drauf wohne, mir Mietkosten spare und es langsam instandsetze, wäre das kein schlechter Deal.
Der Kaufvertrag war in wenigen Stunden aufgesetzt. Ich überwies den Betrag und buchte mir erneut einen Flug nach Bonaire.
… wie es weiter ging kannst du dann im nächsten Beitrag lesen.